"Wir tren­nen uns!" - Wie­so? Wes­halb? Warum?

Hier er­hältst Du In­fos zu den Grün­den, warum sich El­tern tren­nen und wie man rich­tig strei­ten soll­te.

  ak­tua­li­siert am 31.01.24      von Lau­ra Bieg, Car­men Pfän­der & Thors­ten Su­ka­le      Kli­nik für Kin­der- und Ju­gend­psych­ia­trie / -psy­cho­the­ra­pie, Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Ulm

Zwei Sprachblasen mit Fragezeichen und Ausrufezeichen

Was sind Gründe für eine Trennung?

Warum tren­nen sich El­tern?

Hey, schön, dass Du da bist. In die­sem Clip gehts um die Fra­ge „Warum tren­nen sich El­tern?“

Aber erst mal ´n  kur­z­er Fak­ten­check.

In Deutsch­land sind jähr­lich ca. 200.000 Kin­der und Ju­gend­li­che von der Tren­nung ih­rer El­tern be­trof­fen. In ei­ner Klas­se mit 30 Schü­lern, sind das et­wa zehn Kin­der. Ins­ge­samt le­ben knapp 2 Mil­lio­nen Kin­der in ei­ner „Ein-El­tern-Fa­mi­lie“, das ist je­des 7te Kind.

Das sind enorm vie­le. Du bist al­so nicht al­lei­ne. Es geht vie­len an­de­ren Kin­dern und Ju­gend­li­chen so wie dir. Das ist wich­tig zu wis­sen.

Ja und frü­her oder spä­ter be­schäf­tigt man sich da­mit, warum sich die El­tern ge­trennt ha­ben.  

Das ist auch nicht im­mer ganz leicht zu ver­ste­hen. Oft gibt es nicht nur einen ein­zi­gen Grund, son­dern meh­re­re. Und dann fällt es selbst den El­tern manch­mal sehr schwer, ge­nau zu sa­gen, warum sie sich tren­nen.

Man­che Kin­der und Ju­gend­li­che mer­ken schon früh, dass sich ih­re El­tern häu­fi­ger strei­ten, sie nicht mehr mit­ein­an­der re­den oder sich nur noch sel­ten in den Arm neh­men. An­de­re mer­ken wie­der­um nichts da­von.

Wenn El­tern über den Grund der Tren­nung re­den, dann sa­gen sie oft “wir ha­ben uns aus­ein­an­der­ge­lebt”. Das kann dar­an lie­gen, dass sie viel­leicht nur noch we­ni­ge Ge­mein­sam­kei­ten ha­ben oder ver­schie­de­ne Din­ge wol­len. Oft ha­ben sie auch viel Stress im Be­ruf oder es gibt an­de­re Grün­de. Der Stress sorgt da­für, dass man häu­fig schlech­te Lau­ne mit nach Hau­se bringt. Dann fängt man we­gen Klei­nig­kei­ten schnell an zu strei­ten. Oft hat man dann das Ge­fühl, dass man das dann ab­be­kommt. Viel­leicht ist dir das bei Dei­nen El­tern auch auf­ge­fal­len.

Man kann es auch da­mit ver­glei­chen: Ich selbst ha­be ja auch nicht mehr die­sel­ben Freun­de wie frü­her. Mit der Zeit ha­be ich neue Hob­bies be­kom­men und die Schu­le ge­wech­selt. Da­durch ha­be ich ja im­mer wie­der neue Leu­te ken­nen­ge­lernt und an­de­re Din­ge aus­pro­biert. Und das hat dann da­zu ge­führt, dass die In­ter­es­sen und Mei­nun­gen zwi­schen mir und mei­nen Freun­den heu­te ein­fach nicht mehr so gut zu­sam­men­pas­sen, wie frü­her. Aber so­was ge­hört zum Äl­ter wer­den da­zu.

Im Prin­zip kann es bei eu­ren El­tern ganz ähn­lich ge­we­sen sein. Als die El­tern ge­hei­ra­tet ha­ben, konn­ten sie viel­leicht auch noch nicht wis­sen, was sie in 2, 5 oder 10 Jah­ren füh­len oder den­ken wür­den. Weil sich oft bei­de El­tern­tei­le über die Zeit hin­weg ver­än­dern, kann es nur an den El­tern lie­gen, dass sie sich tren­nen.

Man­che Kin­der und Ju­gend­li­che den­ken trotz­dem, dass sie schuld an der Tren­nung ih­rer El­tern sei­en. Sie fra­gen sich, ob sich die El­tern we­ni­ger ge­strit­ten hät­ten, wenn sie zum Bei­spiel or­dent­li­cher ge­we­sen wä­ren. Aber auch bes­se­re No­ten, we­ni­ger Streit mit den Ge­schwis­tern oder ein auf­ge­rä­um­tes Zim­mer hät­ten nichts an der Tren­nung ge­än­dert. Es lag al­lein in der Hand Dei­ner El­tern, dass sie die Be­zie­hung zu­ein­an­der be­en­det ha­ben.

Des­halb merk Dir: „Du bist nie schuld an der Tren­nung Dei­ner El­tern!“  Das heißt, der Grund für ei­ne Tren­nung ist im­mer ei­ne Sa­che zwi­schen Dei­nen El­tern.

Des­halb ist es wich­tig zu wis­sen:

1. Die El­tern tren­nen sich nie­mals von den Kin­dern.

2. Du wirst im­mer mit Dei­nen El­tern ver­bun­den blei­ben, auch wenn ei­ner von ih­nen aus­zieht. El­tern blei­ben im­mer El­tern.

3. Sie sind bei­de wich­ti­ge Be­zugs­per­so­nen für Dich, die Du bei­de lieb­ha­ben und se­hen darfst, egal was pas­siert ist oder pas­sie­ren wird.

Wir wis­sen na­tür­lich, dass das Gan­ze hier sehr all­ge­mein ge­spro­chen ist. Man­che El­tern re­den sehr of­fen mit ih­ren Kin­dern über die Grün­de der Tren­nung, an­de­re tun das nicht.

Falls Du trotz­dem, den ge­nau­en Grund für die Tren­nung Dei­ner El­tern er­fah­ren möch­test, hab den Mut sie dar­auf an­zu­spre­chen.

Du hast ein Recht dar­auf zu wis­sen, dass die Tren­nung nichts mit Dir zu tun hat.

Wie das ge­hen kann, er­fährst Du im On­li­ne-Trai­ning.

Die Tren­nung der ei­ge­nen El­tern ist oft­mals sehr schwer zu ver­ste­hen. Man­che Kin­der ah­nen viel­leicht schon et­was, weil sich ih­re El­tern in letz­ter Zeit häu­fi­ger ge­strit­ten ha­ben. Für an­de­re Kin­der kommt die Tren­nung sehr plötz­lich. Die Grün­de für ei­ne Tren­nung sind da­bei sehr un­ter­schied­lich. Wich­tig für Dich zu wis­sen ist, dass Du selbst nie der Grund für die Tren­nung Dei­ner El­tern bist. Kin­der ha­ben al­so nie Schuld dar­an. Warum das so ist, er­klä­ren wir Dir hier in die­sem Vi­deo. 

Streiten - aber wie?

Was macht einen gu­ten Streit aus?

Ein Streit mit den El­tern, den Ge­schwis­tern oder auch mit den Freun­den kommt sehr häu­fig vor. Mal geht es um ei­ne Klei­nig­keit, mal um das große Gan­ze. Wenn man weiß, wie man sich rich­tig strei­tet, kann der Streit sehr wich­tig für eu­re Be­zie­hung zu an­de­ren Men­schen sein.

Stell Dir einen Streit wie ein Ge­wit­ter an ei­nem schwü­len Som­mer­tag vor. Das Ge­wit­ter, al­so der Streit kann da­für sor­gen, dass die Tem­pe­ra­tu­ren, al­so die auf­ge­stau­te Wut wie­der ab­nimmt. Ein gu­ter Streit kann al­so da­für sor­gen, dass Dei­ne Wut we­ni­ger wird, vor­aus­ge­setzt Du und die an­de­re Per­son habt ei­ne gu­te Lö­sung für das Pro­blem ge­fun­den. Da­durch wer­det ihr euch auch in Zu­kunft we­ni­ger über die­sel­be Sa­che strei­ten.

Wel­che Re­geln für einen gu­ten Streit gel­ten, kannst Du in dem fol­gen­den Do­ku­ment zum Dow­n­load nach­le­sen. Wenn Du noch mehr Tipps zum Lö­sen von Pro­ble­men ha­ben möch­test, be­su­che doch ein­fach un­ser kos­ten­lo­ses Online-Training .

Wann kann ein Streit ge­fähr­lich wer­den?

 

Lei­der pas­siert es im­mer mal wie­der, dass der Streit zwi­schen zwei Per­so­nen nicht gut en­det. Das merkt man dar­an, dass sie den­sel­ben Streit im­mer wie­der wie­der­ho­len, sich da­bei wüst be­schimp­fen oder so­gar kör­per­lich ge­wal­ttä­tig wer­den. Das kann auch beim Streit der El­tern pas­sie­ren, wenn sie sich nicht an die Streit­re­geln hal­ten. Ih­re Ge­dan­ken sind dann meist sehr has­s­er­füllt und ih­re Ge­füh­le wie Wut und Trau­rig­keit sind sehr stark aus­ge­prägt. In so ei­nem Ge­fühls­wirr­warr lässt sich kei­ne gu­te Lö­sung fin­den. Der Streit wird im­mer grö­ßer. Manch­mal kann es auch pas­sie­ren, dass auch die Kin­der Teil des Streits der El­tern wer­den. Das aber ist nie­mals gut für Kin­der!

In dem fol­gen­den Vi­deo er­fährst Du, was Ge­walt be­deu­tet, und wie man sich selbst vor Ge­walt schützt. Dar­un­ter fin­dest Du wich­ti­ge Num­mern, die Du an­ru­fen kannst, wenn Du selbst Zeu­ge von Ge­wal­ter­fah­run­gen zwi­schen den El­tern bist. Auch das Be­ob­ach­ten von Ge­walt ist sehr schmerz­haft und nicht gut für Dich! Du hast ein Recht dar­auf, oh­ne Ge­walt groß zu wer­den!  
 

Ge­walt - Was ist das? Was kann ich tun?

Fast ei­ne Mil­li­ar­de Kin­der und Ju­gend­li­che auf der gan­zen Welt wer­den je­des Jahr Op­fer von Ge­walt. Häu­fig wer­den Kin­der und Ju­gend­li­che vom Tä­ter oder der Tä­te­rin auf­ge­for­dert zu schwei­gen oder ih­nen wird ge­droht, dass et­was Schlim­mes pas­siert, wenn sie über das Er­leb­te spre­chen. Des­halb ge­hen Ex­per­tin­nen und Ex­per­ten da­von aus, dass noch viel mehr Kin­der be­trof­fen sind.

Aber was ist Ge­walt, und was be­deu­ten Ge­wal­ter­fah­run­gen für Kin­der und Ju­gend­li­che?

In der Re­gel wer­den sechs ver­schie­de­ne Ge­walt­for­men un­ter­schie­den, die wir euch hier vor­stel­len:

1. Die kör­per­li­che Ge­walt: Es han­delt sich um Ge­wal­ter­fah­run­gen, die den Kör­per ver­let­zen. Z.B. ge­schla­gen / ge­prü­gelt / ge­würgt oder be­wor­fen wer­den und so wei­ter.

2. Die see­li­sche Ge­walt: Die­se ist eher „un­sicht­bar“. Dies kön­nen Hand­lun­gen und Aus­sa­gen sein, die ei­nem see­lisch sehr weh tun und durch die man sich schlecht fühlt. Bei­spie­le für see­li­sche Ge­walt sind Be­schimp­fun­gen, Be­dro­hun­gen, stän­di­ge Be­stra­fun­gen für Klei­nig­kei­ten, Ein­sper­ren in Räu­me und so wei­ter. Den be­trof­fe­nen Kin­dern wird häu­fig das Ge­fühl ge­ge­ben, nicht ge­wollt zu sein oder nichts zu kön­nen bzw. al­les falsch zu ma­chen.

3. Die se­xu­el­le Ge­walt: Die­se hat vie­le For­men. Da­zu zäh­len al­le Be­rüh­run­gen am Kör­per, die ei­nem un­an­ge­nehm sind und die man nicht möch­te. Bei­spiels­wei­se Be­rüh­rung durch an­de­re Per­so­nen an der Brust, der Schei­de, dem Pe­nis oder dem Po, Küs­se oder auch dass man zum Sex mit dem oder der Tä­ter:in ge­zwun­gen wird. Aber se­xu­el­le Ge­walt kann auch oh­ne Be­rüh­run­gen statt­fin­den, z. B. in der di­gi­ta­len Welt, u. a. in Chats, in so­zia­len Me­di­en …

4. Mob­bing / Cy­bermob­bing: Durch Ju­gend­li­che Aus­gren­zun­gen, Be­schimp­fun­gen, De­mü­ti­gun­gen über einen lan­gen Zeit­raum, in der rea­len aber auch in der di­gi­ta­len Welt

5. Ver­nach­läs­si­gung: Bei die­ser Form wer­den grund­le­gen­de Be­dürf­nis­se des Kin­des von den El­tern nicht er­füllt. Die El­tern sind zu we­nig für ih­re Kin­der da. Bei­spie­le da­für sind, dass Kin­der häu­fig nicht ge­nü­gend zu trin­ken, zu es­sen oder sau­be­re Sa­chen zum An­zie­hen ha­ben, dass sie nicht ge­pflegt oder nicht zum Arzt ge­bracht wer­den, wenn sie krank sind.

6. Die hä­us­li­che Ge­walt: Hier­bei han­delt es sich um Ge­walt zwi­schen Er­wach­se­nen ei­nes Haus­halts. Bei­spie­le da­für sind, wenn El­tern sich ge­gen­sei­tig schla­gen oder sich wüst be­schimp­fen. Auch wenn Kin­der selbst kei­ne Ge­walt am ei­ge­nen Kör­per er­fah­ren, so kann es sie doch sehr er­schre­cken, wenn sie Zeu­ge von Ge­walt wer­den…

Die be­schrie­be­nen For­men der Ge­walt kön­nen so­wohl von Kin­dern und Ju­gend­li­chen, aber auch Er­wach­se­nen aus­ge­hen.

Ge­walt zu er­fah­ren, kann bei Kin­dern und Ju­gend­li­che große Angst und Hilf­lo­sig­keit aus­lö­sen. Sie ma­chen sich dann z. B. vie­le Ge­dan­ken und Sor­gen, kön­nen schlecht schla­fen, sind trau­rig oder wer­den rich­tig schnell wü­tend.

Die Be­trof­fe­nen lei­den da­bei nicht nur in dem Au­gen­blick, in dem die Ge­walt pas­siert, son­dern oft auch lan­ge Zeit da­nach. Das kann kör­per­lich und see­lisch krank ma­chen.

Da Kin­der und Ju­gend­li­che sich nicht al­lein ge­gen Ge­walt weh­ren kön­nen, müs­sen sie vom Staat und an­de­ren Er­wach­se­nen be­son­ders ge­schützt wer­den.

Laut Ar­ti­kel 19 der Kin­der­rech­te ha­ben Kin­der ein Recht dar­auf so­wohl au­ßer­halb als auch in­ner­halb ih­rer Fa­mi­lie oh­ne Ge­walt groß zu wer­den.

Falls Du ge­ra­de Ge­walt er­lebst oder je­mand kennst, der dies er­le­ben muss, ver­traue Dich ei­ner er­wach­se­nen Per­son an, der Du ver­traust, oder wen­de Dich an ei­ne an­ony­me Not­fall­num­mer. Die Not­fall­num­mern fin­dest Du un­ter die­sem Vi­deo und in un­se­rem Dow­n­load­be­reich.

DU bist STARK, wenn Du dir Hil­fe holst!

 

Man sieht eine Frau und einen Mann, die jeweils in einem Handydisplay zu sehen sind. Über dem Mann ist eine Regenwolke und die Frau hält über das Display hinaus einen Regenschirm über ihn, der einen blauen Himmel mit Sonne und Wolken zeigt.

Hole Dir Unterstützung und Hilfe! Du hast ein Recht darauf!

Wich­ti­ge Num­mern und An­sprech­part­ner:in­nen bei Ge­wal­ter­fah­run­gen und an­de­ren Pro­ble­men:

  • In die­sem Fall mel­dest Du Dich so­fort bei der Po­li­zei 110! Ge­he aus der Ge­fah­ren­si­tua­ti­on und brin­ge Dich in Si­cher­heit
  • Wei­te­re Not­fall­num­mern fin­dest Du auch auf un­se­rer Hilfe Sei­te.
  • Spri­ch ei­ne er­wach­se­ne Ver­trau­ens­per­son an, z.B. Lehr­kräf­te, Trai­ner:in, Groß­el­tern ...
  • Ru­fe bei Dei­nem Ju­gend­amt an. Über die­sen Link fin­dest Du das Ju­gend­amt, das für Dich zu­stän­dig ist Dein Jugendamt
  • Wen­de Dich an ei­ne Be­ra­tungs­stel­le in Dei­ner Nä­he. Über die­sen Link fin­dest Du die nächst­ge­le­ge­ne Be­ra­tungs­stel­le  Deine Beratungsstelle
  • Wel­che Per­so­nen Dich eben­falls un­ter­stüt­zen kön­nen, fin­dest Du hier zum Dow­n­load:  STARK_Anlaufstellen.pdf
  • Num­mer ge­gen Kum­mer ist ein Ver­ein, der sich zum Ziel ge­setzt hat, Kin­der und Ju­gend­li­che bei Pro­ble­men al­ler Art an­onym und kos­ten­frei zu be­ra­ten. Wäh­le da­zu die Te­le­fon­num­mer 116 111.
  • Bei der bke-Ju­gend­be­ra­tung er­hältst Du bei Sor­gen und Pro­ble­men nach ei­ner kur­z­en Re­gis­trie­rung ei­ne kos­ten­freie On­li­ne-Be­ra­tung. Hier er­fährst Du mehr  bke-Jugendberatung
  • Wei­te­re In­for­ma­tio­nen er­hältst Du auch auf un­se­rer Hilfe Sei­te.
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Question-Snacks, Quellen/Links & Zusammen STARK

Ques­ti­on-Snacks

Man­che Kin­der und Ju­gend­li­che ha­ben be­son­de­re Fra­gen. Wir ver­su­chen Euch hier ei­ne kur­ze Ant­wort auf ei­ni­ge die­ser Fra­gen zu ge­ben. 

Je nach Al­ter des Kin­des kann es sein, dass El­tern den Grund für die Tren­nung nicht nen­nen wol­len, da es das Kind ver­wir­ren oder ver­un­si­chern wür­de. In vie­len Fäl­len macht es aber Sinn, den Grund von sei­nen El­tern zu er­fah­ren, da­mit man sich selbst kei­ne Schuld für die Tren­nung der El­tern gibt. Ei­ne Mög­lich­keit wä­re es al­so, Dei­ne El­tern di­rekt da­nach zu fra­gen, ob sie Dir den Grund nicht nen­nen wol­len, weil die­ser nichts mit Dir zu tun hat. Wenn sie dies be­ja­hen, kannst du die Sa­che erst ein­mal da­bei be­las­sen. Viel­leicht brau­chen Dei­ne El­tern selbst noch et­was Zeit, den ge­nau­en Grund be­nen­nen zu kön­nen. Fra­ge sie ein­fach zu ei­nem an­de­ren Zeit­punkt noch ein­mal da­nach. 

Na­tür­lich wird es auch für Dei­ne El­tern nicht leicht sein über den Grund der Tren­nung zu spre­chen. Auch ih­re Ge­füh­le sind vom Ge­fühl­scha­os be­trof­fen und sie brau­chen viel­leicht noch et­was Zeit bis „Gras über die Sa­che“ ge­wach­sen ist. Ge­füh­le wie Wut oder Trau­rig­keit kön­nen im Ge­spräch da sein, das soll­te aber nicht da­zu füh­ren, dem Ge­spräch ganz aus dem Weg zu ge­hen. Über den Grund der Tren­nung zu spre­chen, kann Dir und Dei­nen El­tern hel­fen, die Si­tua­ti­on bes­ser zu ver­ste­hen. Wenn es ei­nem zu viel wird, kann man das Ge­spräch auch pau­sie­ren. Stel­le al­le Fra­gen, die Dich be­schäf­ti­gen, da­mit Du kei­ne Schuld­ge­füh­le ent­wi­ckelst.

Vie­le Kin­der und Ju­gend­li­che ha­ben nach der Tren­nung den großen Wunsch, dass ih­re El­tern wie­der zu­sam­men­kom­men und al­les wie­der wie frü­her wird. Dies ist auch ganz nor­mal, da es im­mer schwer ist et­was zu ver­lie­ren. Trotz­dem ist es wich­tig für Dich zu ver­ste­hen, dass die meis­ten ge­trenn­ten El­tern nicht wie­der zu­sam­men­kom­men und Du dies auch ak­zep­tie­ren soll­test. Den­ke dar­an, trotz der Tren­nung, blei­ben sie Dei­ne El­tern und dar­an wird sich nie et­was än­dern!

Es gibt im­mer zwei Sei­ten der Me­dail­le. Das heißt, es ist oft nor­mal, dass die El­tern ver­schie­de­ne Ge­schich­ten er­zäh­len und sich z.B. ge­gen­sei­tig die Schuld an der Tren­nung ge­ben. Du musst Dich auf kei­ne Sei­te stel­len. Für Dich ist nur wich­tig zu wis­sen, dass die Tren­nung ei­ne Sa­che zwi­schen Dei­nen El­tern ist und dass Du nicht der Grund da­für bist! Viel­leicht ge­lingt es Dir so­gar, Dich aus den Strei­te­rei­en über die „Wahr­heit“ her­aus­zu­hal­ten. Mer­ke Dir, wenn Ge­füh­le im Spiel sind, gibt es im­mer die ei­ne und die an­de­re Wahr­heit, das ist völ­lig okay.  

Wenn man er­fährt, dass ein El­tern­teil wäh­rend der Ehe der El­tern sich neu ver­liebt hat, fühlt sich das häu­fig wie ein Schock an. Man ist ir­ri­tiert und weiß viel­leicht nicht mehr, wie man sich ge­gen­über die­sem El­tern­teil ver­hal­ten soll. Darf man ei­ne sol­che Per­son über­haupt noch lie­ben?

Ja, das darf man! Es ist schließ­lich Dei­ne Mut­ter oder Dein Va­ter. Die Lie­be zu Dir stand so­mit zu kei­nem Zeit­punkt auf dem Spiel. Das liegt dar­an, dass sich die Tren­nung auf der Paar­ebe­ne ab­ge­spielt hat und nicht auf der El­ter­ne­be­ne! El­tern blei­ben El­tern! Paa­re müs­sen kei­ne Paa­re blei­ben! Es ist na­tür­lich ver­ständ­lich, wenn Du am An­fang erst mal et­was Ab­stand brauchst, um die gan­ze Sa­che zu ver­ar­bei­ten. Nimm Dir die Zeit, die Du brauchst, um zu ver­ste­hen, dass das, was zwi­schen dei­nen El­tern pas­siert ist , nichts mit Dir zu tun hat­te. Ver­su­che aber auch zu ver­ste­hen, dass es zwar auf den ers­ten Blick so aus­sieht, al­so ob „ei­ne Schul­di­ge oder ein Schul­di­ger“ für die Tren­nung ge­fun­den wur­de, dass es aber auch noch an­de­re Grün­de da­für gibt, warum es da­zu ge­kom­men ist. Mög­li­cher­wei­se ha­ben sich Dei­ne El­tern schon lan­ge Zeit vor­her aus­ein­an­der­ge­lebt, viel ge­strit­ten und wa­ren in ih­rer Paar­be­zie­hung nicht mehr glück­lich. Ver­su­che Dich in lang­sa­men Schrit­ten die­sem El­tern­teil wie­der an­zunä­hern, z.B. durch ge­mein­sa­me Un­ter­neh­mun­gen. Du gibst das Tem­po vor. Auch El­tern ha­ben ei­ne zwei­te Chan­ce ver­dient! 

Quel­len / Links

Hier fin­dest Du In­for­ma­tio­nen zu Quel­len der In­hal­te die­ser Sei­te und Links zu ver­tie­fen­den In­for­ma­tio­nen.

Quel­len:

htt­ps://kin­der.wdr.de/ra­dio/ki­ra­ka/av/vi­deo-er­wach­se­ne-ver­ste­hen-tren­nung--100.html
Er­wach­se­ne ver­ste­hen: Was tun, wenn die El­tern sich tren­nen? (WDR), Link zu Web­sei­te, ge­prüft am 01.08.2022

htt­ps://www.kid­kit.de/in­for­ma­tio­nen/zu-ge­walt/in­fos-zu-ge­walt/be­griffs­er­klae­run­gen/
Be­griffs­er­klä­run­gen Ge­walt (Kid­Kit), Link zu Web­sei­te, ge­prüft am 01.08.2022

htt­ps://www.bpb.de/kurz-knapp/le­xi­ka/po­li­ti­kle­xi­kon/17566/ge­walt/
Po­li­ti­kle­xi­kon: Ge­walt (Bun­des­zen­tra­le für po­li­ti­sche Bil­dung), Link zu Web­sei­te, ge­prüft am 01.08.2022

Bo­den­mann, G. (2013). Kli­ni­sche Paar- und Fa­mi­lie­psy­cho­lo­gie. Bern: Hans Hu­ber. 

Schaaf, J., Fre­rich, M., Hauck, J., Klein-Ree­sink, L. & Zahn, L. (2019). Hörst du die Ele­fan­ten brül­len? Ein Buch für Kin­der, de­ren El­tern sich im­mer wie­der mal strei­ten.  Bern: Ho­gre­fe. 

Eder, S., Molz­bich­ler, D. & Gas­ser, E. (2014). Kon­rad, der Kon­flikt­lö­ser – Cle­ver strei­ten und ver­söh­nen. Salz­burg: Edi­ti­on Rie­den­burg.

Eder, S., Molz­bich­ler, D. & Gas­ser, E. (2014). Kon­rad, der Kon­flikt­lö­ser EX­TRA – Cle­ver strei­ten und ver­söh­nen in der Schu­le und wo­an­ders. Salz­burg: Edi­ti­on Rie­den­burg.

 

Links zum The­ma:

htt­ps://kin­der.wdr.de/ra­dio/ki­ra­ka/av/vi­deo-er­wach­se­ne-ver­ste­hen-tren­nung--100.html
Er­wach­se­ne ver­ste­hen: Was tun, wenn die El­tern sich tren­nen? (WDR), Link zu Web­sei­te, ge­prüft am 01.08.2022

htt­ps://www.zdf.de/kin­der/lo­go/er­klaers­tu­eck-ge­walt-100.html
Was ist kör­per­li­che und see­li­sche Ge­walt? (ZDF Lo­go), Link zu Web­sei­te, ge­prüft am 01.08.2022

Bu­ch­emp­feh­lun­gen:

Schaaf, J., Fre­rich, M., Hauck, J., Klein-Ree­sink, L. & Zahn, L. (2019). Hörst du die Ele­fan­ten brül­len? Ein Buch für Kin­der, de­ren El­tern sich im­mer wie­der mal strei­ten.  Bern: Ho­gre­fe. 

Eder, S., Molz­bich­ler, D. & Gas­ser, E. (2014). Kon­rad, der Kon­flikt­lö­ser – Cle­ver strei­ten und ver­söh­nen. Salz­burg: Edi­ti­on Rie­den­burg.

Eder, S., Molz­bich­ler, D. & Gas­ser, E. (2014). Kon­rad, der Kon­flikt­lö­ser EX­TRA – Cle­ver strei­ten und ver­söh­nen in der Schu­le und wo­an­ders. Salz­burg: Edi­ti­on Rie­den­burg.

Grimm, S. (2021). Warum gibt es ei­gent­lich Streit? Ein Bil­der­buch ab 3 Jah­ren über das Strei­ten und Ver­tra­gen. Ham­burg: Carl­sen.

 

Zu­sam­men STARK

Hier fin­dest Du Zi­ta­te aus un­se­ren In­ter­views mit Ju­gend­li­chen und jun­gen Er­wach­se­nen, die eben­falls die Tren­nung ih­rer El­tern er­lebt ha­ben. 
Die Trennung liegt nie am Kind, es liegt eigentlich fast immer an der Beziehung der Eltern.
Julia, 14 Jahre
Während einem Streit sollte man keine Vorwürfe machen und Ich-Botschaften senden. Reflektiere danach, ob du überreagiert hast und führe ein klärendes Gespräch mit emotionalem Abstand.
Samira, 16 Jahre
Die Erwachsenen tragen immer eine Verantwortung für die Situation. Kinder dürfen immer Kinder sein und Kinder dürfen immer Kinder bleiben.
Liam, 25 Jahre

Mehr STAR­Kes Wis­sen

Hier geht es wei­ter zu den an­de­ren In­hal­ten vom STAR­Ken Wis­sen.
Was ist ei­ne Tren­nung und wel­che Fol­gen hat sie für mich?

Auf die­ser Sei­te fin­dest Du al­le wich­ti­gen In­fos über das The­ma "Tren­nung  und Schei­dung" und was ei­ne Tren­nung der El­tern mit Dir ma­chen kann. 

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Du hast Rech­te - aber kennst Du sie auch?

Hier er­klä­ren wir Dir, wel­che Rech­te Du bei der Tren­nung Dei­ner El­tern hast und wie ei­ne Schei­dung recht­lich ab­läuft.

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Ge­trenn­te We­ge der El­tern - wie geht's wei­ter?

Hier er­klä­ren wir Dir, wie es nach der Tren­nung der El­tern wei­ter ge­hen kann, wel­che ver­schie­de­nen Fa­mi­li­en­for­men es gibt und wie Du mit neu­en Her­aus­for­de­run­gen im All­tag um­ge­hen kannst. 

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Mehr STAR­Ke In­hal­te

Hier geht es wei­ter zu den an­de­ren In­hal­ten für Kin­der und Ju­gend­li­che.
STAR­Kes Han­deln

In die­sem Be­reich geht es um Dich und wie Du selbst die Tren­nung Dei­ner El­tern er­lebst. Wer sei­ne ei­ge­nen Ge­füh­le und Wün­sche gut kennt, kann sei­ne Zu­kunft STARK ge­stal­ten.

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Dow­n­load­be­reich

Die wich­tigs­ten In­fos im­mer griff­be­reit… hier kannst Du Dir vie­le In­fos und Ar­beits­blät­ter her­un­ter­la­den, aus­dru­cken und be­ar­bei­ten.

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An­mel­dung zum On­li­ne-Trai­ning

Wenn Du noch mehr wis­sen willst und Tipps und Tricks di­rekt aus­pro­bie­ren und trai­nie­ren möch­test, kannst Du Dich bei un­se­rem kos­ten­lo­sen On­li­ne-Trai­ning an­mel­den.

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